Dienstag, 1. September 2015

Neuseeland und die Kiwis


Der Neuseeländer bezeichnet sich selbst als Kiwi, eine Bank gibt sich den Namen KiwiBank und die staatliche Bahn nennt man KiwiTrain. Was hat es also damit auf sich, dass sich die Neuseeländer mit einem kleinen, scheuen und flugunfähigen Vogel vergleichen?

Damals wie heute schätzen die Maori und Neuseeländer den Kiwi, weil er nur in Neuseeland lebt. Wer sich also als Kiwi bezeichnet, identifiziert sich mit Neuseeland. Ferner legt man hier mehr Wert auf ein entspanntes und friedliches Leben als auf Macht und Dominanz. Anstelle eines Löwen oder Bären wählten die Neuseeländer also den Kiwi als Wappentier, der gerne schläft und kaum gesehen wird.

Was macht den Kiwivogel noch aus? Das Nationalsymbol ist ein rundliches Wesen mit einem langen, spitzen Schnabel. Er ist nachtaktiv und äußerst scheu, weswegen er in freier Natur so gut wie nie gesehen wird. Außerdem ist er endemisch, dass heißt er lebt in keinem anderen Land der Welt. Ohne Schwanz oder Flügel, dafür mit Schnurrharen ausgestattet, ist der Kiwi in Aussehen und Verhalten einzigartig.

Und sonst? Die Kiwi-Frucht ist zweifelsohne die erfolgreichste Frucht in der neuseeländischen Landwirtschaft. Die ursprünglich aus China stammende Pflanze wurde 1904 nach Neuseeland importiert und trug 1910 das erste Mal Früchte. Heute ist die Bay of Plenty im Osten der Nordinsel das größte Kiwi-Anbaugebiet des Landes. Obwohl man meinen könnte, Neuseeland sei weltweit führend in der Produktion, ist Italien der Top-Produzent der grünen Frucht.

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